Das beikostreife Baby

Wann ist mein Baby bereit für feste Nahrung? Diese Frage beschäftigt alle Eltern irgendwann. Früher oder später möchte das eigene Baby gerne seinem EnBaby isst Fingerfood und Breitdeckerdrang auf andere Nahrung außer Milch nachgehen. In meinen Beikostkursen höre ich immer als erstes: "Das Baby guckt, was ich beim Essen mache!"

Ist es tatsächlich genau dann soweit, Beikost zu sich zu nehmen? Babys lieben es, alle Dinge um sich herum zu beobachten, dazu gehören auch die Eltern in allen Situationen - also auch beim Essen! Dein Baby lernt von Dir und findet natürlich interessant, was du während der Mahlzeiten tust. Babys, die beim Essen mit am Tisch sind, starten gerne mit Neugierde in die neue Situation Beikost. Der Familientisch ist sozial und ein schönes Ereignis, wo gelacht und sich unterhalten wird. Gerne ist das Baby von Anfang an mit dabei - und wer kennt das nicht? Kaum isst man, möchte das Baby auch gestillt werden. Dass das Baby Hunger hat, das erkennst du bei deinem Baby mit Sicherheit: Es schmatzt und kaut, die frühen Zeichen, dass es gestillt werden möchte. Also für den Beikoststart kein Punkt, der weiter verfolgt werden müsste.

Irgendwann kommt der Punkt, da sitzt das Baby mit Unterstützung auf deinem Schoß, oder kann vielleicht sogar schon alleine sitzen, greift gezielt nach einem Lebensmittel und führt es sich zum Mund um das Nahrungsmittel zu Erkunden. Babys die diese Zeichen erfüllen, haben einen abgeschwächten Zungenstoßreflex und sind bereit feste Nahrung zu sich zu nehmen. Gib deinem Baby die Gelegenheit, genau dann mit der Beikost zu starten, es wird sich daran erfreuen und mit Freude seinen ersten neuen Weg gehen.

Nächtliches aufwachen, nach dem Stillen nicht gleich einschlafen wollen, oder eine geringere Gewichtszunahme zeigen: dein Baby entwickelt sich gerade weiter. Die Gewichtszunahme ab dem vierten Monat ist weniger rasant als zuvor, nächtliches Aufwachen zeigt häufig ein Nähebedürfnis, und das Einschlafen am Tag nach dem Stillen kann nun abnehmen, da das Schlafbedürfnis deines Babys weniger wird.

Beobachte dein Baby, es wird dir deutlich zeigen, wenn es von deinem Teller etwas greifen möchte. Genieße die Selbstständigkeit und Kompetenz deines Babys. Viel Spaß bei deinem entspannten Beikoststart!

Du möchtest mehr zum Thema Beikost erfahren? Dann bist du in meinem B(r)eikost - entspannt - Workshop richtig. Anmelden kannst du dich hier: Beikost-Termine

 

Still-Einmal-Eins Teil 9: Stillen und Erwerbstätigkeit

In einigen familiären Situationen muss die Mutter frühzeitig nach dem Mutterschutz wieder ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen. Kaum habt ihr euch beim Stillen eingespielt, wird eure Beziehung auf eine Probe gestellt. Bei frühzeitigem Wiedereinstieg ist es sinnvoll das Abpumpen von Muttermilch bereits eingespielt zu haben und dir eine helfende Hand bei deinem Baby zu planen und mit der Bezugsperson den Ablauf und das Füttern zu besprechen. Stillen bei Erwerbstätigkeit hat viele Vorteile die ich euch gerne auflisten möchte:

Vorteile Arbeitgeber:

  • Nichtgestillte Kinder erkranken häufiger und schwerer als Stillkinder.
  • Das bedeutet mehr Fehlzeiten der Mütter.
  • Die Gewährung von Stillzeiten erhöht die Zufriedenheit, die Unternehmensidentifikation und die Produktivität der Mitarbeiterinnen lange über die Zeit des Stillens hinaus.
Vorteile Mutter:Erwerb
  • Sie kann auch bei zeitweiser Trennung vom Kind eine besondere Nähe zu ihm behalten.
  • Sie weiß, dass ihr Kind die Nahrung bekommt, die es braucht.
  • Sie vermeidet den Stress häufigerer Erkrankungen von nichtgestillten Kindern.
  • Sie schützt ihre eigene Gesundheit, denn Frauen, die nicht stillen, haben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs und einige andere Krankheiten.
Vorteil Baby:
  • Es behält die Sicherheit der ursprünglichen Nähe zur Mutter.
  • Es erhält den immunologischen Schutz der Muttermilch.
  • Es erhält die ihm angemessene Ernährung
 

Gesetz zum Schutze der erwerbstätigen Mutter (Mutterschutzgesetz - MuSchG)
§ 7 Stillzeit

(1) Stillenden Müttern ist auf ihr Verlangen die zum Stillen erforderliche Zeit, mindestens aber zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde freizugeben. Bei einer zusammenhängenden Arbeitszeit von mehr als acht Stunden soll auf Verlangen zweimal eine Stillzeit von mindestens 45 Minuten oder, wenn in der Nähe der Arbeitsstätte keine Stillgelegenheit vorhanden ist, einmal eine Stillzeit von mindestens 90 Minuten gewährt werden. Die Arbeitszeit gilt als zusammenhängend, soweit sie nicht durch eine Ruhepause von mindestens zwei Stunden unterbrochen wird.
(2) Durch die Gewährung der Stillzeit darf ein Verdienstausfall nicht eintreten. Die Stillzeit darf von stillenden Müttern nicht vor- oder nachgearbeitet und nicht auf die in dem Arbeitszeitgesetz oder in anderen Vorschriften festgesetzten Ruhepausen angerechnet werden.
(3) Die Aufsichtsbehörde kann in Einzelfällen nähere Bestimmungen über Zahl, Lage und Dauer der Stillzeiten treffen; sie kann die Einrichtung von Stillräumen vorschreiben.
(4) Der Auftraggeber oder Zwischenmeister hat den in Heimarbeit Beschäftigten und den ihnen Gleichgestellten für die Stillzeit ein Entgelt von 75 vom Hundert eines durchschnittlichen Stundenverdienstes, mindestens aber 0,38 Euro für jeden Werktag zu zahlen. Ist die Frau für mehrere Auftraggeber oder Zwischenmeister tätig, so haben diese das Entgelt für die Stillzeit zu gleichen Teilen zu gewähren. Auf das Entgelt finden die Vorschriften der §§ 23 bis 25 des Heimarbeitsgesetzes vom 14. März 1951 (BGBl. I S. 191) über den Entgeltschutz Anwendung.
 
Ein neuer Entwurf des Mutterschutzgesetztes ist erst vor kurzem vorgestellt worden. Hier soll das Mutterschutzgesetzt auf 12 Lebensmonate begrenzt werden. Dazu gibt es eine Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e. V. - Bundesverband, des BDL Berufsverband Deutscher Still und Laktationsberaterinnen IBCLC e. V., von Mother Hood e.V. und dem DAIS - Deutsches Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung:

Still-Einmal-Eins Teil 8: Gesundheit

Stillen ist seit 300 Millionen Jahren die Nahrungsform für Babys, aufgrund dessen hat sie keine Vorteile gegenüber Nichtstillen, denn Nichtstillen hat zahlreiche Nachteile. Welche positiven Eigenschaften das Stillen auf dich und dein Baby hat kannst du hier nachlesen:

Bei deinem Baby:

  • häufiges Stillen im Wochenbett reduziert das Risiko einer Neugeborenengelbsucht
  • voll gestillte Kinder leiden durch den einzigartigen Immunschutz der Muttermilch unter anderem deutlich weniger an Durchfallerkrankungen, Atemwegsinfekten, Mittelohrentzündungen und Harnwegsinfekten und werden nicht so oft ins Krankenhaus eingewiesen. Fotolia 76361042 XS
  • Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) ist deutlich verringert.
  • gestillte Kinder bekommen seltener entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Kauen sie – in kleinsten Mengen – das erste Brot, während sie noch gestillt werden, sinkt ihr Risiko, an Zöliakie zu erkranken.
  • späteres Diabetes und Krebsformen treten bei diesen Kindern weniger auf
  • durch das Saugen an der Brust begünstigt sich die Entwicklung im gesamten Mund: eine durch das Stillen unterstützte Mundmuskulatur erleichtert das Sprechenlernen.
  • neueste Forschungen sagen: Gestillte Kinder haben eine deutlich positive Beinflussung der intelektuellen Entwicklung.
  • durch das Hormon Leptin wird dem kindlichen Körper signalisiert, wenn es satt ist: die Gefahr der Magenüberdehnung sinkt, und damit die Gefahr von Adipositas und Übergewicht.
  • Allergieprävention durch das Stillen: 6 Monate vollstillen und danach Beikost mit Muttermilch (Stichwort weiterstillen!).

bei Dir als Mutter:

  • Mutter-Kind-Bindung wird gefördert
  • Stillen fördert die Rückbildung der Gebärmutter durch Ausschüttung von Oxytocin, reduziert die Blutungsgefahr nach der Geburt und verzögert oft das einsetzen der Monatsblutung.
  • beruhigende Wirkung auf die Mutter durch Hormone
  • Risiko von Osteoporose, Brust- oder Eierstockkrebs sind verringert. Das Brustkrebsrisiko sinkt pro gestilltem Jahr um 15 %!

bei euch als Familie:

  • Muttermilch ist immer ideal temperiert, von außen keimfrei und ausreichend vorhanden
  • ein wesentlicher Faktor an finanziellen Mitteln wird eingespart
  • Langzeitfolgen des Nicht-Stillens sind in der Epigenetik bislang nur wenig erfroscht

Muttermilch ist eine geniale Komposition der Natur, die dem Kind den idealen gesundheitlichen und geistigen Mix bietet. Doch auch Du als Mutter profitierst davon - Stillen gibt Dir ein gutes Gefühl, ist praktisch und langfristig profitieren Still-Mütter, indem sie seltener Brustkrebs bekommen. Doch zu all diesen reinen Fakten hat das Stillen auch noch einen Aspekt, der einfach wunderschön ist: Es knüpft ein einzigartiges Band zwischen Mutter und Kind, durch das sich beide geborgen, geliebt und behütet fühlen können.

 

Still-Einmal-Eins Teil 7: Saugverwirrung

Per Definitiion ist eine Saugverwirrung ein vorübergehendes oder dauerhaftes falsches Saugen eines Säuglings an der Mutterbrust mit der Folge, dass das Stillen nicht erfolgreich ist. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde dieses Phänomen 1995 von Marianne R. Neifert vom Rose Medical Center in Denver/USA.

Doch gibt es diese "Saugverwirrung" überhaupt? Es können schließlich zahlreiche Babys zwischen Schnuller, Flasche und Brust wechseln ohne damit ein Problem zu haben. Als Stillberaterin kenne ich diese Fälle, in denen es tatsächlich problematisch ist. Bei etwa 20% der Baby können Schnuller, Flasche, Brusthütchen und sogar Finger Schwierigkeiten hervorrufen.Saugverwirrung

Stillen und am Schnuller saugen sind zwei komplett unterschiedliche Techniken und erfordern die Koordination verschiedener Bewegungen und Muskeln. Das Saugverhalten an der Flasche ist vollkommen anderes als an der Brust: Der Mund ist nicht so weit geöffnet, die Zunge muss keine Bewegung durchführen, sondern nur gegen den harten Gaumen drücken, um an die Flüssigkeit zu gelangen. Weiterhin wird im Mund ein starkes Vakuum aufgebaut, ähnlich wie beim Saugen an einem Strohhalm, die Wangen sind auch eingezogen. Hat der Sauger ein großes Loch, muss sich das Kind kaum anstrengen, um satt zu werden.

Aus diesem Grund geraten manche Babys durcheinander, wenn beides zeitgleich angeboten wird. In diesen Fällen spricht man von einer Saugverwirrung. Diese kommt zwar nicht bei allen Stillkindern vor, denen ein Schnuller angeboten wird, aber wenn das Problem auftritt, wird es schwer, die Kleinen wieder an die Brust zu gewöhnen.

Die stillende Mutter merkt es daran, dass das Stillen schmerzhafter wird und das Kind die Brustwarze nicht mehr richtig fassen kann. Auch ein komplettes Verweigern der Brust kann die Folge sein. Das Baby hat Probleme das Saugmuster des künstlichen Saugers mit dem der Brust zu kombinieren. In vielen Fällen kann sich das Stillen problemlos wieder einspielen, es ist jedoch nicht selten ein mühsamer Weg, der von der Mutter abverlangt wird.

Die beste Vorsorge gegen eine Saugverwirrung ist also tatsächlich, in den ersten Tagen und Wochen komplett auf künstliche Sauger zu verzichten. Sollten Stillprobleme nach dem Kunstsaugergebrauch auftreten, ist auf jeden Fall die Hilfe der Hebamme oder einer Stillberaterin sinnvoll – eine gute Stillberatung ist in dieser Zeit eine wichtige Unterstützung.

Es gibt auch Fälle wo das Baby bereits viele Wochen alt ist und plötzlich Probleme auftreten können: Die Brust wird wund oder das Baby verweigert die Brust. Hierbei kann es sich um eine Saugverwirrung handeln, es können aber auch andere Probleme dahinter stecken. In diesem Fall kannst du dich an deine Hebamme wenden - sie kann dir in deiner gesamten Stillzeit weiterhin mit Rat zur Seite stehen.

Still-Einmal-Eins Teil 6: Rolle des Vaters

Eine Starke Bindung zwischen deinem Baby und dem Vater ist die beste Grundlage für die zukünftige Beziehung von Beiden. Genau wie bei dir wächst der Vater allmählich in seine Elternrolle hinein.

Für euer Baby bist du für die Nahrung zuständig, durch das Stillen gehst du der natürlichsten Form der Ernährung nach. Für den Vater gibt es viele weitere Möglichkeiten, eurem Baby nahe zu sein: durch wickeln und baden, oder Tragen in einem TragetucFotolia 107261704 XSh oder der Tragehilfe. Das schafftdir Zeit für dich. Auch ein Bad zusammen mit dem Baby, Haut zu Haut- Kontakt tun dem Vater und eurem Baby gut und stärkt so das Band zwischen beiden.

Gerade in der ersten Zeit mit Baby kann dein Mann viel dazu beitragen, das deinen Wünschen Gehör geschenkt wird. Hilfe beim Haushalt, Einkaufen und weiteren Verpflichtungen werden mit Sicherheit dankend und wertschätzend angenommen. Diese Erleichertung und Wertschätzung kann die Beziehung zwischen euch als Paaar auf Dauer stärken. Auch Anerkennung und Ermuting zum Stillen stärkt die Beziehung.

Helfe deiner Frau, ermutige Sie, halte ihr den Rücken frei, versorge Sie mit Essen und trinken. Ermunter sie eine Stillgruppe zu besuchen, wo sie sich unter Gleichgesinnten austauschen kann.

Beim Essen ist es toll, wenn das Essen klein geschnitten wird, wenn das Baby direkt beim Essen stillen mag. Auch ein belegtes Brot zeigt von hoher Aufmerksamkeit und halten die Beziehung in der Anfangszeit aufrecht und stärken Sie.

Erholungspausen nach einem langen Tag mit Baby tun jeder Frau gut: eine halbe Stunde Zeit nur für sich zu haben, Kraft tanken und viele Sorgen sind danach wie weggeblasen. Das Baby lernt so recht gut, dass es auch ohne Mama mal gut gehen kann.

Väterliche Einschränkungen können schwer fallen, jedoch langfristig gesehen tut der engagierte Einsatz der Beziehung zur Frau und dem Baby gut: Die Familie kann bestehen und fühlt sich wohl.

Über uns

Die Familienwiege besteht aus einem Team von Physioterapeuten, Hebammen und zertifizierten Kursleitern, die dich stets auf höchstem Niveau unterstützen.

Impressum

Datenschutzerklärung

Adresse

 Deutschland -Hamburg
 Vierlanden, Homannring 70

0151-54413814
 Kontakt@familienwiege.de 
Mo-Fr: 09.00 - 21.00

Neuigkeiten

  • 02.03.2019

    Am 15. April bietet Sabrina Nieland in der Praxis der Familienwiege ein Beckenboden Check-Up an....

  • 11.11.2018

    Toll! Schwanger in Balance wird ab Januar im Bethesda Krankenhaus in Bergedorf angeboten!

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.