Gesund im Mund - von Anfang an

Eltern freuen sich über das erste Zähnchen in Babys Mund und stellen sich danach die Frage: wie geht es jetzt mit der Zahnpflege weiter? Wie vermeide ich Karies, frühkindliche Karies und Paradontose? Und vorallem: muss nun an das Abstillen gedacht werden?

Zuerst einmal möchte ich erklären, wie Karies entsteht, denn es gibt mehrere Faktoren, die hier einspielen:

  • Zahn
  • Mikroorganismen
  • Zeit
  • Ernährung

Karies ist eine durch den Stoffwechsel von Bakterien verursachte Erkrankung der Zähne. Sie entsteht, wenn am Zahn von den im Zahnbelag enthaltenen Bakterien über längere Zeit Zucker aus der Nahrung in Säure umgewandelt wird. Nur wenn diese vier Faktoren zusammen treffen, dann entsteht Karies.

Während der Schwangerschaft kann man bereits die Zahngesundheit seines Babys positiv beeinflussen. Durch Progesteron und Östrogenhochlagen haben Schwangere eine verstärkte Entzündungsreaktion. Ebenfalls befinden sich durch diese Hochlagen mehr Keime im Mund der Schwangeren. Um den 8.ten Schwangerschaftsmonat herum haben diese ihren Höhepunkt. Es kann hier z.b zu vermehrtem Zahnfleischbluten kommen. Viele Menschen putzen dann deutlich weniger die betroffenen Stellen, wodurch die Paradontose verstärkt wird. Bei einer starken Paradontose steigt das Risiko einer Frühgeburt um das 7fache an. Daher sollte jede Schwangere regelmäßig zur Zahnreinigung gehen und auf ihre Zahnpflege achten. Eine Parandontitis ist in der gesamten Schwangerschaft behandelbar.Karies Stillkind

Bei der Ernährung spielen vorallem Zucker eine Rolle. Hier ist nicht nur Industriezucker sondern auch Fruchtzucker, Traubenzucker, Malzzucker und Milchzucker gemeint. Diese werden zu Säure gewandelt und sorgen so für poröse Stellen im Zahnschmelz. Ein angemessener Umgang mit Süßem sollte daher seinem Kind vorgelebt werden: satt essen mit Hauptmahlzeiten und danach etwas Süßes, so wird die Mundflora am wenigsten belastet. Nach der Mahlzeit heißt es: mit fluoridhaltiger Zahnpasta die Zähne putzen. Fluorid ist ein wichtiges Spurenelement für unseren Körper, so wie Jod oder Eisen. Es senkt das Kariesrisiko um 50% und sollte von aussen auf den Zahn aufgetragen werden, dort wirkt es am Besten. Fluoridhaltige Zahnpasta ist den Tabletten daher vorzuziehen, so Dietmar Oestereich, Vizepräsident der Bundesärztekammer auf dem Hebammenkongress in Hamburg 2016.

Nursing-Bottle-Syndrom - was ist das?

Flaschenkaries tritt bei 15% der dreijährigen Kinder auf. Durch dauerhaftes Umspülen der Zähne mit Nahrung wird der Zahnschmelz abgetragen und somit massiv der Zahn geschädigt. Daher am besten:

  • Ausschließlich Wasser zum trinken geben
  • Abendliche Milchflasche nicht nach dem Zähneputzen, besser aus dem Becher trinken lassen
  • Trinklernbecher, Schnabeltassen gar nicht nutzen, gleich auf einen Becher umsteigen
  • Kind rechtzeitig an das Zähneputzen gewöhnen, ab Babybeinchen an
  • Regelmäßige Kontrollen (um den 6-9. Monat, 10-20. Monat und ab dem 21. Lebensmonat)
  • Angemessene Zahnhygiene, ggf. nachputzen mindestens im gesamten Kindergartenalter, besser weiterhin danach
  • Auf versteckte Zucker achten

Gesunde Ernährung, und vorallem: essen selbstständig kauen. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte regen das Kauen sowie den Speichelfluss an. Speichel ist das Schutzsystem im Mund, er härtet den Zahnschmelz durch Kalzium und Fluoride und schützt ebenfalls vor Karies.

Nächtliches Stillen - ist dies jetzt ein Kariesauslöser?

Es gibt Kinder, die bekommen Karies nicht wegen des Stillens, sondern trotz des Stillens. Muttermilch enthält gegen Streptococcus mutans wirksame Inhaltsstoffe, wie Laktoferrin, sekretorisch Immunglobulin A (sIgA) und Immunglobulin G (IgG). Zudem werden beim Stillen die Zähne nicht dauerhaft mit Muttermilch umspült, die Milch läuft nur aus der Brust, wenn das Kind aktiv daran saugt. Die Milch gelangt dann erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund und wird beim aktiven Saugen sofort geschluckt. Beim Trinken aus einer Flasche ist dies ganz anders.

Dennoch: Stillen bietet keinen garantierten Schutz vor der Entstehung von Karies, daher ist auch bei gestillten Kleinkindern regelmäßiges Zähneputzen und Kariesprophylaxe notwendig.

Tags: Stillen, Stillcafé, Ernährung

Über uns

Die Familienwiege besteht aus einem Team von Physioterapeuten, Hebammen und zertifizierten Kursleitern, die dich stets auf höchstem Niveau unterstützen.

Impressum

Datenschutzerklärung

Adresse

 Deutschland -Hamburg
 Vierlanden, Homannring 70

0151-54413814
 Kontakt@familienwiege.de 
Mo-Fr: 09.00 - 21.00

Neuigkeiten

  • 29.07.2024

    Wir haben noch Kapazitäten in unseren Kursen!

  • 01.07.2024

    Neue Artikelreihe zum Thema Tragehilfenoptimierung

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.